Heißhunger: Wie man ihn erkennt und was man dagegen tun kann
Sie kennen das bestimmt: Auf einmal ist der Drang da – nach Schokolade, Chips oder irgendwas richtig Deftigem.
Aber woher kommt dieses plötzliche Verlangen eigentlich?
Und woran erkennt man, ob es wirklich echter Hunger ist – oder nur Heißhunger?
Was tun, wenn man ständig Appetit hat, aber nie so richtig satt wird?
Der Unterschied zwischen echtem Hunger und Heißhunger
Oft ist gar nicht so leicht zu sagen, ob man wirklich hungrig ist – oder ob einfach nur der Appetit zuschlägt. Echte körperliche Signale wie ein knurrender Magen, nachlassende Konzentration oder sogar leichte Zittrigkeit deuten meist auf echten Hunger hin – vor allem, wenn das Gefühl länger anhält.
Ganz anders beim Heißhunger: Der überkommt uns plötzlich, oft mit einem konkreten Verlangen nach Süßem, Salzigem oder Fettigem. Manchmal reicht schon der Anblick eines Buffets – und schon läuft einem das Wasser im Mund zusammen, obwohl man eigentlich satt ist.
Heißhunger-Attacken lassen uns meist zu ungesunden Snacks greifen, die oft nicht lange sättigen.
Warum essen wir oft zu viel?
Schon als Babys stehen wir auf die Kombi aus Zucker und Fett – kein Wunder, denn selbst Muttermilch schmeckt leicht süß und liefert genau diese Energieträger.
Was uns als Säugling beim Wachsen hilft, wird im Erwachsenenalter allerdings schnell zur Kalorienfalle. Besonders Lebensmittel, die etwa zur Hälfte aus Kohlenhydraten und zu rund einem Drittel aus Fett bestehen – wie Chips oder Schokolade – bringen uns schnell aus dem Gleichgewicht.
Man greift öfter zu, isst mehr als geplant, und das Sättigungsgefühl bleibt auf der Strecke. Genau deshalb sprechen Wissenschaftler auch von der „Fressformel“: eine Mischung, die unser Belohnungssystem triggert – aber unseren Appetit aus dem Ruder laufen lässt.
Mögliche Ursachen für Heißhunger
- Stress und Überforderung
- Langeweile
- Frust und seelische Belastung
- falsche Essgewohnheiten (beispielsweise keine regelmäßigen Mahlzeiten)
- Schlafmangel
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Wachstumsphase (bei Jugendlichen)
Was fehlt dem Körper bei Heißhunger?
Viele der typischen Heißhunger-Fallen lassen sich durch gesündere Alternativen austricksen – wenn man weiß, worauf der Körper eigentlich aus ist.
Verlangt es dich zum Beispiel nach Schokolade, steckt dahinter oft ein Bedarf an Magnesium und Zucker. Greif in dem Fall lieber zu einer Banane oder ein paar ungesalzenen Nüssen.
Ziehst du fettige Snacks wie Pommes vor, könnte dein Körper nach gesunden Fettsäuren rufen. Dann tut ein Avocado-Brot oder etwas Lachs richtig gut.
Und wenn du plötzlich riesige Lust auf Pizza oder Burger hast, sehnt sich dein Körper wahrscheinlich nach Salz und schneller Energie.
Auch hier geht’s cleverer: mit knackigem Gemüse und einem würzigen Dip wie Hummus – oder ein paar Nüssen und einem hartgekochten Ei.
Was tun gegen Heißhunger-Attacken?
Heißhunger lässt sich oft schon im Vorfeld vermeiden – und zwar mit einer ausgewogenen Ernährung, die reich an Ballaststoffen und Proteinen ist.
Wer regelmäßig drei sättigende Mahlzeiten am Tag isst, gerät seltener in Versuchung. Und falls der Heißhunger doch mal zuschlägt: Erst mal ein großes Glas Wasser trinken. Auch Tees wie Ingwer, Grüntee oder Wermut sind super – sie füllen den Magen und dämpfen den Appetit.
Um nicht unvorbereitet zu sein, lohnt es sich, morgens ein paar gesunde Snacks für den Tag einzuplanen. Ideal sind Lebensmittel mit Bitterstoffen – zum Beispiel Chicorée, Oliven oder Grapefruit.
Und auch Bewegung hilft: Regelmäßiger Sport bringt nicht nur den Kreislauf in Schwung, sondern auch das natürliche Hungergefühl wieder ins Gleichgewicht.
Wann sollte man besser zum Arzt gehen?
Wenn man über längere Zeit ständig zu viel isst, kann das mehr sein als nur schlechte Gewohnheit – manchmal stecken auch körperliche oder seelische Ursachen dahinter.
Zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes Typ 2 oder auch depressive Verstimmungen.
Kommen Heißhungerattacken besonders häufig und plötzlich, kann das außerdem ein Hinweis auf einen Nährstoffmangel sein – und der wiederum hängt oft mit der Darmgesundheit zusammen.
In solchen Fällen sollte man nicht zögern und zur Abklärung den Hausarzt aufsuchen.
